Abschied von Schwester Isentraud

Abschied von Schwester Isentraud
Am Donnerstag hielt Pfarrer Lackermeier einen Gottesdienst in unserer Schulkapelle, damit sich die Schulgemeinschaft von Schwester Isentraud verabschieden konnte.
Über 30 Jahre lang unterrichtete sie am St.-Irmengard-Gymnasium Deutsch und Religion und war eine prägende Persönlichkeit unserer Schule. Als gute Seele unserer Schulgemeinschaft war sie für viele eine wichtige Wegbegleiterin und prägendes Vorbild. Ihr unermüdlicher Einsatz für „ihr Irmengard“ und die Schülerinnen, die ihr anvertraut waren, bleibt unvergessen.
Im Gedenkgottesdienst würdigte Pfarrer Lackermeier sie als „eine beseelte Frau, die uns viel mit auf den Weg gegeben hat. Wer sie angetroffen hat, hat immer ein gutes Wort bekommen. Wir sind dankbar für einen Menschen wie Schwester Isentraud.“
Schwester Isentraud wurde im Jahr 2002 aus dem Schuldienst verabschiedet, hielt danach aber bis zuletzt engen Kontakt mit ihrer Schule. Oft sah man sie im Schulhaus, wo sie Blumen aus dem Klostergarten mitbrachte oder kleine Geschenke aus dem Weltladen verteilte. Selbst nach ihrem Umzug ins Josefsheim blieb sie der Schule verbunden und besuchte uns regelmäßig. Viele Kollegen und ehemalige Schülerinnen waren bis zu ihrem Tod eng mit ihr verbunden.
Schwester Isentraud wurde für ihre Hingabe und ihre einfühlsame Art geschätzt. Eine frühere Beurteilung beschrieb sie treffend: „Die Lehrerin ist sichtlich von ihrer Aufgabe durchdrungen. In ihrem Verhältnis zu den Kindern vereint sie mütterliche Wärme mit einer natürlichen, aus ihrer persönlichen Haltung entsprungenen Autorität.“ Noch Jahrzehnte später erkannte sie ehemalige Schülerinnen und erinnerte sich an gemeinsame Erlebnisse – ein Beweis für ihr aufrichtiges Interesse an jedem Einzelnen.
Mit ihrer Rumänienhilfe und ihrem Engagement im Weltladen setzte sie Zeichen weit über die Region hinaus. Schwester Isentraud war sich stets bewusst, dass ihr eigenes Tun begrenzt ist und irgendwann endet. Deshalb entschied sie sich, Lehrerin zu werden, um in ihren Schülerinnen den Geist zu wecken, der über ihren eigenen Lebensweg hinaus Bestand haben sollte. Projekte wie der caritative Christkindlmarkt, den Irmengardschülerinnen in den 1980er-Jahren ins Leben riefen, spiegeln ihren Wunsch wider, anderen zu helfen und eine nachhaltige Wirkung zu hinterlassen.
Für viele war sie nicht nur eine Lehrerin, sondern „der Engel von Partenkirchen“ wie sie von unserem ehemaligen Schulleiter Herrn Würl bezeichnet wurde. Ihr Leben und Wirken waren geprägt von Bescheidenheit, Fürsorge und einem tiefen Glauben. Wir danken Schwester Isentraud für alles, was sie für unsere Gemeinschaft getan hat. Wer das Glück hatte, ihr persönlich begegnet zu sein, weiß wie sehr sie sich mit den Zielen unserer Schule identifiziert hat. Und wir alle haben die ehrenvolle Aufgabe, diesen Geist in die Zukunft zu tragen.

©St.-Irmengard-Gymnasium

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Frau Schlau