Zeitzeuginnengespräch mit Charlotte Knobloch

Zeitzeuginnengespräch mit Charlotte Knobloch
Am 30. Januar erhielten die Akademie-Schülerinnen der 9. und 10. Jahrgangsstufe einen bewegenden und persönlichen Einblick in die Zeit des Nationalsozialismus.
In einem eindrucksvollen Zeitzeuginnengespräch teilte Dr. h.c. mult. Charlotte Knobloch ihre erschütternden Erinnerungen an diese dunkle Epoche der deutschen Geschichte.
Als jüdisches Kind musste sie bereits in jungen Jahren Ausgrenzung, Angst und Unsicherheit erfahren.Um sie vor Deportation und Verfolgung zu schützen, brachte ihr Vater sie 1942 zu einer katholischen Bauernfamilie in Franken, wo sie unter falscher Identität als vermeintliches uneheliches Kind einer Verwandten aufwuchs. Diese Familie nahm sie auf und riskierte ihr eigenes Leben, um sie zu verstecken. Charlotte Knobloch verbrachte die letzten Kriegsjahre in Angst und Unsicherheit, immer mit der Gefahr, entdeckt und deportiert zu werden.
Die Schülerinnen folgten ihren Worten mit großer Aufmerksamkeit und Anteilnahme. Die Begegnung mit einer Zeitzeugin, die ihre eigenen Erlebnisse authentisch schildern konnte, machte die Geschehnisse des Holocausts auf eine Weise greifbar, wie es kein Lehrbuch kann. Diese persönliche Perspektive führte eindringlich vor Augen, wie wichtig es ist, sich für Demokratie, Menschlichkeit und Toleranz einzusetzen.
Bleibt zu hoffen, dass wir in Deutschland nie wieder eine solch düstere Zeit erleben müssen – und dass die Erinnerung an das Geschehene uns alle mahnt, wachsam zu bleiben und Verantwortung zu übernehmen.
Wir danken Dr. h.c. mult. Charlotte Knobloch von Herzen für ihre Offenheit und ihren Mut, ihre Geschichte mit uns zu teilen. Ein großer Dank gilt auch der Friedrich-Ebert-Stiftung, die dieses wertvolle Zeitzeuginnengespräch ermöglicht und organisiert hat.

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