Die richtige Route für die Reise ihres Lebens finden

Die richtige Route für die Reise ihres Lebens finden
Etwa 35.000 Schülerinnen und Schüler bekamen am Freitag, 30. Juni, ihre Abiturzeugnisse verliehen. Am St.-Irmengard-Gymnasium waren es in diesem Schuljahr 42 Abiturientinnen, die am Freitag von Frau Maier verabschiedet wurden.
Nach einem kurzen Gottesdienst wurden die Abiturientinnen mit schönen Musikbeiträgen und Reden von Frau Maier, Frau Zolk (2. Bürgermeisterin von Garmisch-Partenkirchen), Herrn Speer (Landrat) und Frau Brunn vom Elternbeirat verabschiedet. Zweimal wurde die Traumnote 1,0 erreicht. Es gab viele Preise und Auszeichnungen für die großartigen Leistungen der Mädchen. Neben Stipendien gab es unter anderem auch Preise vom Freundeskreis beispielweise für die besten Seminararbeiten. 
Frau Maier sprach von der Reise ihres Lebens, die für die Abiturientinnen nun beginnt, bei der sie jede Etappe selbstbestimmt und eigenverantwortlich gestalten dürfen. Welche Route sie wählen und welchen Reiseführer sie aussuchen, liegt allein bei ihnen, denn sie sitzen nun am Steuer. Dabei zitiert Frau Maier den amerikanischen Dichter Robert Frost: „Two roads diverged in a wood, and I – I took the one less travelled by. And that has made all the difference.” Sie hofft, dass es den Abiturientinnen gelingt ihren eigenen Weg zu gehen, dem Gruppenzwang standzuhalten und ihre Persönlichkeit weiterzuentwickeln. Das Gedicht wird oft als Plädoyer für den Individualismus interpretiert. Aber es bedeutet nicht, einem rücksichtslosen Individualismus zu verfallen. Als erwachsene Mitglieder der Gesellschaft müssen sie auch offen sein für andere Ansichten. Wer die Fähigkeit besitzt, unvoreingenommen zuzuhören, dem kann es gelingen, die eigene Meinung und die Gefühle von Fakten zu unterscheiden. Außerdem brauchen sie Kompromissbereitschaft, Respekt und Hilfsbereitschaft, die sie in ihren Reisekoffer packen sollen, wenn aus dem Fahrersitz kein Schleudersitz werden soll.
Frau Maier zitiert auch den Schriftsteller Ralph Waldo Emerson: „Do not go where the path may lead, go instead where there is no path and leave a trail.” Die Mädchen sollen neue Wege finden, Pfade durchs Dickicht schlagen und ihre eigenen Spuren hinterlassen. Dazu gehören Kreativität und Mut und eine Portion Abenteuerlust. Es geht darum aus freien Stücken, neue Wege zu beschreiten und die Welt zum Guten zu verändern. Dieser Weg beginnt bei den Mädchen selbst, denn ihre neu gewonnene Freiheit geht Hand in Hand mit der Verantwortung für alle ihre Entscheidungen und deren Konsequenzen.
Wer bewusst Verantwortung übernimmt für seine Zukunft, seine Familie und seine Mitmenschen, gibt seinem Leben durch seine Haltung und seine Handlungen automatisch Sinn und Ziel und hinterlässt mühelos sichtbare Spuren. Frau Maier bedankt sich bei den Eltern der Abiturientinnen für ihr Vertrauen in unsere Schule und, dass wir gemeinsam mit ihnen sozusagen das Navi, den moralischen Kompass für ihre Töchter für diese Reise programmieren durften. Sie appelliert an die Mädchen, Gutes zu tun und Verantwortung für sich selbst und andere zu übernehmen, denn dann bekommt ihr Leben einen Sinn und sie erlangen Zufriedenheit, egal mit welchen Umleitungen, Pannen oder Unfällen sie auf ihrer Reise unvermeidlich konfrontiert werden.

Liebe Abiturientinnen, es waren viele schöne Jahre mit euch und es gibt viele großartige Erinnerungen, die euch miteinander und mit eurer Schule verbinden. Jetzt geht es hinaus in die Freiheit, ins Studium, in die Ausbildung oder einfach auf eine große Reise. Was auch immer ihr macht, passt auf euch auf! Wir wünschen euch alles Gute auf eurem Lebensweg und freuen uns immer euch wiederzusehen!


Bilder © Max Merget Fotografie, www.fotograf-garmisch.de 

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